Das Wichtigste in Kürze
- Unter einem Tinnitus versteht man eine Art seltsames parasitäres Geräusch im Ohr, das sehr unangenehm sein kann. Es kann sich dabei um ein Klingeln, ein Pfeifen, ein Rauschen oder Summen handeln.
- Für dieses Phänomen gibt es leider keine Heilung, aber es gibt zum Glück Behandlungsmethoden, mit denen sich die Symptome lindern lassen. Die Behandlung erfordert in der Regel die Anpassung eines Hörgeräts durch einen Audiologen.
- Hörsysteme lenken (modellabhängig) von den inneren Ohrgeräuschen ab, indem sie die Außengeräusche verstärken oder eine Schallsimulation wie beruhigende Klänge und weißes Rauschen bieten. Es gibt nichts Schöneres, als einen unangenehmen Ton durch einen anderen angenehmen Ton zu überdecken.
Was ist Tinnitus?
Unter Tinnitus versteht man die Wahrnehmung eines Geräusches, meist eines Summens, Pfeifens, Klickens oder Zischens, das in den Ohren oder im Kopf verspürt wird, ohne dass ein äußerer akustischer Reiz vorliegt.
Ist das Phänomen akut, hält es nur kurz an. Ein länger dauernder Tinnitus ist chronisch. Er kann Ihre Lebensqualität extrem beeinträchtigen. Es gibt Schätzungen, die besagen, dass etwa 20 Millionen Menschen von diesen chronischen Störungen betroffen sind.
Werden die Klänge und Geräusche nur von den Betroffenen selbst wahrgenommen, spricht man von einem subjektiven Tinnitus. Es handelt sich dabei um ungefähr 99 Prozent der Leidtragenden.
In der Regel geht auch ein gewisser Grad an Hörverlust, Reizbarkeit und Müdigkeit mit den Ohrengeräuschen einher. Sie können zu sozialer Isolation, angstdepressiven Störungen, geistiger Erschöpfung und Konzentrationsverlust führen.
Ursachen von Tinnitus
Die Ursachen, die zum Auftreten von Tinnitus führen, sind bei den meisten Patienten unbekannt. Aber Stress und zu harte Arbeit sowie Medikamente, insbesondere solche, die bei der Behandlung von Rheuma, Malaria, Schmerzen und Depressionen zum Einsatz kommen, können den Quälgeist im Ohr verursachen.
Obendrein kann zu viel Lärmbelastung die Ursache für Tinnitus sein. Bei einer Belastung durch laute Geräusche während der Arbeit oder bei Freizeitaktivitäten sollten Sie daher einen Gehörschutz tragen.
Des Weiteren können Koffein, Alkohol, Nikotin und Drogen das Auftreten der Ohrengeräusche fördern. Auch den altersbedingten Hörverlust gilt es, als Ursache anzuführen. So wie auch gutartige Tumore des Hörnervs (Neurinome) und eine Ansammlung von Ohrenschmalz.
Funktionsstörungen des Kiefergelenks, Blutdruckveränderungen und Infektionen der oberen Atemwege werden von Experten häufig ebenso als Grund für einen Tinnitus gesehen.
Menschen, die unter einem Tinnitus leiden, wird dringend empfohlen, ihre Ernährung zu überwachen. Salz und Gewürze in zu großen Mengen können tatsächlich den störenden Quälgeist im Ohr verstärken. So ist insbesondere Glutamat im Visier der Wissenschaftler.
Wie werden Hörgeräte bei Tinnitus eingesetzt?
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Heutzutage gibt es spezielle Hörgeräte von hervorragender Qualität für den Tinnitus. Vereinbaren Sie einen Termin mit unseren Audiologen/Audiologinnen in unserem Fachgeschäft „Der Hörprofi“ in Essen.
Mit einigen speziellen Hörgeräten wird das eigene Tinnitus-Geräusch ganz oder teilweise übertönt. Das Hörgerät erzeugt angenehme Geräusche, wie etwa Meeresrauschen. Bei einigen Hörhilfen werden wiederum die Außengeräusche verstärkt.
Wenn Tinnitus mit einem Hörverlust einhergeht, ist es immer ratsam, Hörgeräte zu testen. Viele der Tinnitus-Patienten verspüren eine Linderung ihrer Beschwerden. Einige Patienten finden die sogenannte Tinnitus-Maskierung, bei der externe Geräusche von den Tinnitusgeräuschen ablenken, sehr effektiv.
Die ausgehenden Töne sind bereits in der Hörhilfe integriert und können über eine App gesteuert werden. Mit den Hörgeräten wird gleichzeitig auch das Hördefizit ausgeglichen.
Einige Patienten lernen mithilfe ihrer Hörgeräte und einer Klangtherapie, das störende Ohrensausen zu ignorieren. Das Ziel dieser entspannenden Methode ist es, die Ohrgeräusche als „neutrale Reize“ zu betrachten. Sie hilft Betroffenen, den Tinnitus zu überhören und sich auf Geräusche von außen zu konzentrieren.
Wenn auch Sie unter Geräuschen in den Ohren zu leiden haben, raten wir Ihnen, bei unserem Hörakustiker einen Hörtest durchführen zu lassen. Basierend auf den Ergebnissen des Tests werden Ihnen unsere Audiologen bei der Beantwortung der Frage helfen, ob ein Hörgerät zur Linderung Ihrer Tinnitus-Symptome für Sie die beste Lösung ist.
Warum können Hörgeräte bei Tinnitus zunächst unangenehm sein?
Ein Hörverlust wird häufig unterschätzt. Wenn Sie unter einer Hörminderung leiden und noch kein Hörgerät tragen, kann es sein, dass Sie der Gesellschaft aus dem Weg gehen.
Lassen Sie Ihr Gehör in unserem Fachgeschäft „Der Hörprofi“ in Essen testen. Unsere Audiologen helfen Ihnen beim Aussuchen der richtigen Geräte und passen die Hörhilfe an Ihre Bedürfnisse an.
Trotzdem kann es einige Zeit dauern, bis Sie sich daran gewöhnt haben. Es folgt eine Zeitspanne, in der Sie erleben werden, wie viele Geräusche es um Sie herum gibt! Haben Sie bestimmte Frequenzen lange nicht mehr gehört, wird es auch Geräusche geben, die Sie nicht unbedingt lauter oder deutlicher vernehmen wollen. Denken Sie nur an fließendes Wasser, das Klappern von Geschirr und Besteck oder an die Toilettenspülung.
Aber auch die Stimmen und Gespräche, die um Sie herum stattfinden, sind gefühlt viel zu laut. Daher sollten Sie bei Ihrem Audiologen auf jeden Fall mehrere Termine zur Hörgeräteanpassung einplanen.
Und halten Sie durch: Die oben genannten Situationen/Geräusche werden zwar in den ersten zwei Wochen eine Zeit lang dominieren. Und auch die Tinnitus-Symptome verschwinden nicht sogleich. In der Regel dauert es einige Wochen bis wenige Monate.
Aber die Ohrgeräusche stabilisieren sich, wenn Sie die Hörgeräte bei Tinnitus länger tragen. Ihr Gehirn wird sich stärker anpassen und filtern, was für das Hören wichtig ist und was nicht. Durch die Wiederaktivierung der Hörbahn kann das Pfeifen in den Ohren erst sogar einmal lauter wahrgenommen werden.
Bitte die Hörgeräte trotzdem unbedingt weitertragen! Indem Sie sich mehr auf Ihre Gespräche konzentrieren werden, wird der Störfaktor garantiert wieder zurückgefahren.